Neues Arbeiten in der Wissenschaft

Bild: Christina Dueringer
Agile Teams, Homeoffice und Workation sind in vielen Branchen längst etabliert und signalisieren: Die Arbeitswelt wandelt sich. Doch wie kann sich die Wissenschaft den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt stellen? Mit dem Projekt „WorkNew@Leibniz“ hat die Leibniz-Gemeinschaft Ansätze entwickelt, wie moderne Arbeitsformen in der Wissenschaft aussehen und umgesetzt werden können. Das PRIF koordinierte mit zwei weiteren Leibniz-Instituten das kollaborative Projekt.
Die Veränderungen der Arbeitswelt nehmen seit einigen Jahren an Fahrt auf: Die Digitalisierung erfordert neue Arbeitsmethoden, die globale Vernetzung stellt traditionelle Strukturen in Frage und auch Arbeitnehmer*innen entwickeln neue Ansprüche – hin zu mehr Wertschätzung, Mitsprache und individueller Entfaltung. New Work-Konzepte greifen diese Entwicklungen auf, indem sie berufliche und persönliche Selbstverwirklichung verbinden, die Kompetenzen, Talente und Wünsche der Mitarbeiter*innen in den Mittelpunkt rücken und Anpassungen im Arbeitsumfeld wie Ortsunabhängigkeit, ergebnisorientierte Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg oder flexible Projektführung mit flachen Hierarchien fördern.
Zwischen 2022 und 2024 erarbeitete das Projekt „WorkNew@Leibniz“ konkrete Ideen, wie dieser Wandel in der Wissenschaft und speziell im Leibniz-Kosmos gelingen kann. Insgesamt beteiligten sich 15 Leibniz-Institute an dem Austausch, koordiniert vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW), dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) und PRIF. Am PRIF waren Susanne Boetsch und Petra Schmidt federführend beteiligt.

Bild: Tessa Bode
Zu Beginn des Projekts identifizierten die Mitglieder in einem Führungsworkshop zentrale Herausforderungen und Ansatzpunkte für moderne Organisationskultur und erarbeiteten Lösungsvorschläge. Auf dieser Basis entstand die digitale Plattform „WorkNew@Leibniz – Neue Arbeitsformen für die Wissenschaft“.
Mit Fokus auf die drei Dimensionen Raum, Tools und Mensch versammelt die Plattform vielfältige Beiträge im Themenbereich New Work. Die Erfahrungsberichte aus Pilotprojekten, Begriffserklärungen oder Interviews geben Impulse, wie wissenschaftliche Institutionen auch künftig attraktive Arbeitgeber bleiben können.
Darüber hinaus vernetzte das Projekt in verschiedenen Veranstaltungsformaten Perspektiven aus der Wissenschaft und Praxis. Die Veranstaltungsreihe „Cookiebites“ bot beispielsweise Mitarbeiter*innen der Leibniz-Institute bei einem gemeinsamen digitalen Lunch die Möglichkeit, Best-Practice-Beispiele zu präsentieren und zu diskutieren.

Eine multimediale Ausstellung präsentierte die Ergebnisse und Informationen der Projektplattform während der Abschlussveranstaltung in Frankfurt. Im Anschluss wurde die Ausstellung auch in der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin gezeigt.
Bild: PRIF
Die Abschlussveranstaltung des Projekts fand am 26. September 2024 im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt statt. Unter dem Titel „WorkNew Day 3 – KI und New Work: Zukunftsstrategien für Wissenschaftseinrichtungen“ diskutierten Wissenschaftler*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und weitere Interessierte die Ergebnisse des Projekts. Im Vordergrund standen insbesondere die Herausforderungen und Möglichkeiten, die der Einsatz Künstlicher Intelligenz mit sich bringt – etwa die Automatisierung von Arbeitsanalysen oder innovative Ansätze in der Personalrekrutierung. (hfr)
Projektplattform WorkNew@Leibniz
Was ist Gamification? Wofür braucht es „Preboarding“? Und was steckt eigentlich hinter rollenbasiertem Arbeiten? Auf der Projektplattform stellt „WorkNew@Leibniz“ Tipps und Hintergründe zur Verfügung.
Die Webseite wurde in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach entwickelt.